Was bedeutet 420 in der Cannabis-Szene?

Was bedeutet 420 in der Cannabis-Szene?

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Wenn du dich ein bisschen mit Cannabis oder CBD beschäftigst, stolperst du unweigerlich über die Zahl 420 - auf T-Shirts, Instagram-Posts oder sogar als Name von Events. Sie taucht überall auf, und wer sie kennt, weiß: Da geht's irgendwie um Hanf. Aber was hat es mit dieser geheimnisvollen Zahl wirklich auf sich? Nach diesem Beitrag kannst du sicher mitreden.  

Die Antwort auf die 420 führt zurück ins sonnige Kalifornien der 1970er-Jahre, zu fünf Freunden, einer verlorenen Hanfplantage und einem Code, der einmal um die Welt gehen sollte.

Die fünf Freunde und der Code

Die Geschichte beginnt an der San Rafael High School, rund 30 Minuten nördlich von San Francisco. Fünf Schüler - Steve Capper, Dave Reddix (Dave Stoner), Jeffrey Noel, Larry Schwartz und Mark Gravich - trafen sich nach dem Unterricht, um gemeinsam ein Abenteuer zu starten.

Ein Freund hatte ihnen den Tipp gegeben, irgendwo in der Nähe solle eine vergessene Hanfplantage stehen. Die Jungs beschlossen, sie zu suchen. Das Treffen für die Suche fand regelmäßig statt. Immer zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. 

Ihr Treffpunkt: eine Statue des französischen Chemikers Louis Pasteur auf dem Schulgelände. Ihre Uhrzeit: 16:20 Uhr, also kurz nach Schulschluss. Ihr Code: "420 Louis" - "Treffen wir uns um 4:20 bei Louis."

Klingt fast wie der Anfang von einem Hörbuch der alten "Fünf Freunde"-Geschichten - nur ohne Geheimkarte und Piratenschatz. Statt bellender Hunde gab's bei den echten Fünf Freunden aus Kalifornien Hanf, Humor und eine Portion jugendliche Rebellion. 

Wie die 420 zum globalen Symbol wurde

Sie nannten sich die "The Waldos". Wobei ich sofort an die Waltons denken muss. "The Waldos" hatte jedoch nichts mit den Waltons zu tun. Den Namen haben sie gewählt, weil sie immer an einer Mauer ("the wall") abhingen.

Kleiner Spoiler: Sie fanden die Hanfplantage übrigens nie, aber ihr Code "420" blieb. Wenn einer "420" sagte, wussten alle: Zeit, sich zu treffen, Zeit zum Entspannen.

Was als privater Spaß begann, wurde durch Zufall zu einer kulturellen Welle.

  1. Einer der Waldos, Dave Reddix, arbeitete später als Roadie für die legendäre Band Grateful Dead
  2. Er nannte dort den Begriff "420" immer wieder und die Band hat ihn übernommen.
  3. Schnell waren auch die Fans der Band, die sogenannten "Deadheads" infiziert.
  4. Sie übernahmen den Begriff.
  5. Ab da verbreitete sich der Code in Windeseile durch Kalifornien.
  6. Später durch die ganze USA.

In den 1990er-Jahren stieß das Magazin High Times auf die Geschichte und machte sie bekannt. Sie druckten Poster, Artikel und erklärten den 20. April - also 4/20 im amerikanischen Datumsformat - zum inoffiziellen Cannabis-Feiertag.

Damit war "420" offiziell: eine Zahl mit Geschichte, Humor und einer ordentlichen Portion Freiheit.

420 heute - Feiertag, Symbol, Lebensgefühl

Mittlerweile ist der 20. April (4/20) weltweit als Tag der Cannabis-Kultur bekannt. In Städten wie San Francisco, Vancouver, Berlin oder London treffen sich jedes Jahr Tausende Menschen, um Musik zu hören, zu diskutieren oder einfach die Atmosphäre zu genießen.

Es geht dabei längst nicht nur ums Rauchen. 420 steht für Gemeinschaft, Aufklärung, Entstigmatisierung und bewussten Umgang mit Cannabis. Die Zahl ist ein Symbol für eine Bewegung geworden - friedlich, kreativ und immer mit einem Augenzwinkern.

Auch die Uhrzeit 4:20 hat ihren Platz behalten: Wenn jemand sagt, "It's 4:20 somewhere", meint das meistens weniger den Stundenzeiger als die Stimmung - ein Moment, um runterzukommen, zu entspannen und durchzuatmen.

420 in Deutschland

Auch hierzulande hat die Zahl längst ihren Platz gefunden. So ist z. B. in Hamburg ein Cannabis-Festival mit dem Namen 420 in Planung. Und rund um den 20. April gibt es immer wieder kleinere oder größere Events. 

Während früher Codes und Geheimsprachen nötig waren, um sich über Cannabis auszutauschen, steht 420 heute für Offenheit und Dialog. Ein bisschen Rebellion ist zwar geblieben - aber in erster Linie geht es um Wissen, Bewusstsein und Verantwortung.

Vom Insiderwitz zur Bewegung

Das Spannende an 420 ist, dass es aus etwas ganz Alltäglichem entstand - fünf Schüler, ein Nachmittag, ein geheimer Plan. Ohne Internet, ohne Social Media, nur mit einem Code und einer Idee.

Die Waldos selbst haben nie beabsichtigt, ein weltweites Symbol zu schaffen. Aber genau das macht die Geschichte so sympathisch: Sie zeigt, dass Kultur oft nicht geplant, sondern einfach passiert. Das Rezept dafür: Freundschaft, Spaß und Neugier.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum 420 bis heute funktioniert. Es ist kein aggressives Symbol, sondern ein stilles Augenzwinkern unter Menschen, die Hanf nicht als Tabu, sondern als Teil von Kultur, Medizin und Lifestyle sehen.

Was du unbedingt wissen solltest

420 - das sind drei Zahlen, die längst mehr bedeuten als eine Uhrzeit. Sie stehen für eine Geschichte, die mit fünf Freunden begann, die nach einer Pflanze suchten und stattdessen ein Symbol schufen. Heute erinnert 420 an Toleranz, Aufklärung und daran, dass Gemeinschaft auch aus kleinen Ideen entstehen kann.

Wenn also wieder jemand am 20. April "Happy 420!" ruft, kannst du schmunzeln - und weißt, dass damit mehr gemeint ist als nur ein Spaß. Es ist ein Stück Cannabis-Kultur, ein Code, der Brücken schlägt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und einer Bewegung, die längst nicht mehr im Verborgenen lebt.

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